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Gemischte Aufzucht

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(@lexxa)
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Beigetreten: Vor 6 Monaten
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Themenstarter  

Hallo,

ich hoffe, mein Beitrag wird gelesen und kommentiert 😉

Meine Kinder haben vor ein paar Jahren ein Triops- Aufzuchtset (Experimentierkasten) von der wohlmeinenden Tante bekommen.

In den Herbstferien habe ich sie angestiftet, das Experiment zu starten. Natürlich habe ich mich zusätzlich im Internet informiert, da die "Gebrauchsanweisung" m.E. ziemlich viele Fragen offen lässt. Und weil dort perfekte Laborbedingungen (konstante Temperatur, gleichbleibende Stunden Licht...) verlangt werden.

Nach 3 Tagen Temperaturkontrolle des Beckens ging es los, ein halbes Tütchen Detritus mit Triopseiern wurde aufs Wasser gestreut.

Was soll ich sagen? Die Triops sind geschlüpft und haben sich ganz gut entwickelt.

Wir haben nicht auf die Anleitung gehört und den Detritus von der Oberfläche entfernt. Die Triops haben ihn nach 10 Tagen fast aufgefressen. Scheinbar war das gut so, denn:

Nach einigen Tagen haben wir komische andere Tiere entdeckt, die wir inzwischen als Feenkrebse identifiziert haben. Und seit vorgestern sind auch Wasserflöhe sichtbar...

Alles in allem scheint das Experiment also erfreulich erfolgreich zu sein. Heute war Tag 10.

Auf den Wasserwechsel haben wir verzichtet, weil täglich gut 50ml verdunsten, die wir einfach nachfüllen. Dies mit der Pipette als simulierten Regen. Bisher scheint genug Sauerstoff im Wasser zu sein, alle Krebse schwimmen, fressen und sind agil.

Wasser ist hauptsächlich destilliert, ab und zu mische ich etwas Leitungswasser oder Mineralwasser zu.

Das Granulatfutter aus dem Set wird nicht besonders gut angenommen.

Im Moment häuten sich die Triops und scheinen es damit etwas schwierig zu haben. Deshalb haben wir heute die erste Sandbank eingebaut, damit sie wühlen können. Bei der Gelegenheit auch gleich Kot und Futterreste vorsichtig mit der Spritze abgesaugt...

Die Triops sind jetzt 5 bis 7mm groß, die Feenkrebse zwischen 3 und 15mm lang und die Wasserflöhe noch sehr winzig, wobei einer größer ist als die anderen.

Eine Zählung ist bei der Größe und dem Gewusel der Tiere schwierig. Wir haben ca 7 Triops, 8-10 Feen und mindestens 3 Flöhe.

Da stellt sich die Frage nach einem größeren Habitat innerhalb der nächsten Woche, und außerdem ob wir den Feen Algenpulver besorgen müssen. Was fressen die Flöhe eigentlich? Kann man grünes Wasser aus der Regentonne füttern? Wie groß sollte das Aquarium sein?

Ich freue mich über jeden Tipp.

Viele Grüße,

Lexxa

 


   
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(@admin)
Mitglied Admin
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 4
 

Hallo Lexxa,

als erstes möchte ich dich willkommen heißen in diesem Forum. 🙂 Es ist schön, dass du den ersten Schritt gemacht hast.

Das klingt ja alles schon Mal sehr gut. Zu den Häutungsproblemen würde ich euch empfehlen, ab nun das verdunstende Wasser immer öfter mit Leitungswasser aufzufüllen. Destilliertes Wasser ist gut für den Anfang, aber bei mir hat sich gezeigt dass es später damit öfter Häutungsprobleme gibt, eventuell benötigen die Krebse irgendwelche Spurenelemente oder Mineralstoff, die im destillieren Wasser nicht enthalten sind - so meine Hypothese. Bei mir leben die adulten Krebse nur noch in Leitungswasser.

Füttern kannst du die Feenkrebse und Wasserflöhe mit grünem Wasser oder auch Algenpulver oder Hefe in Wasser aufgelöst. Bei Zusammenleben mit Triops ist das aber meist gar nicht notwendig, da diese genügend Schwebstoffe beim Graben aufwirbeln. 🙂

Ein neues Habitat wäre für die Triops auf jeden Fall sinnvoll. Eine größere Faunabox oder ein kleineres Aquarium sind ideal. Die anderen Bewohner können im alten Becken verbleiben. Eine Trennung ist sowieso erforderlich wenn ihr die Feenkrebse und Wasserflöhe behalten wollt, ansonsten werden sie früher oder später gefressen.

Ich wünsche euch weiterhin viel Spaß und freue mich auf weitere Berichte und eventuelle Fragen. 🙂

Schöne Grüße, Michael


   
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(@lexxa)
Active Member
Beigetreten: Vor 6 Monaten
Beiträge: 4
Themenstarter  

Hallo Michael,

erstmal vielen Dank für den Wasser- Tipp!

Der erste Triops ist seine Haut losgeworden und sieht jetzt aus wie eine Miniaturversion der auf dem Experimentierkasten abgebildeten Krebse. Man erkennt sogar die Komplexaugen und eine lange Schwanzgabel. Er hat angefangen, wilde Maneuver zu schwimmen und wirkt nun eher wie ein Jäger.

Die 6 anderen sind noch gefaltet und wirken eingeknickt, haben je einen rötlichen oder weißen Punkt auf dem Rücken (ich denke, das wird das Vorderteil der alten Hülle sein).

Im Moment sind die Feen fast alle größer als die Triops, aber auch hier danke für den Tipp.

Wie mache ich das mit dem Umsiedeln am besten? Aquarium starten und dann die Krebse einzeln mit einem Becher fangen?

Ist es sinnvoll, einen Teil des Wassers mitzugeben, um das neue Biotop dem alten anzugleichen?

Wir sind blutige Anfänger mit Wassertieren - von Hunden haben wir eher Ahnung 😅


   
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(@admin)
Mitglied Admin
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 4
 

Das Umsiedeln würde ich erst machen, wenn die Triops 1,5 bis 2 Zentimeter groß sind, also würde ich da noch ein bisschen warten.

Es gibt verschiedene Methoden, ich habe das Adultbecken immer erst aufgestellt, wenn ich es gebraucht habe - ohne Einfahren und ohne Filter, dafür jedoch mit großzügigen Wasserwechseln. Es gibt aber auch die Möglichkeit, das Becken schon eine Weile vor dem Umsiedeln einzurichten und dann mit einem Filter "einfahren" lassen, das dauert jedoch ein Weilchen und dafür wären bereits einige Bewohner wie z.B. Schnecken sinnvoll, um die ganzen biologischen und chemischen Prozesse zu starten. Dabei geht es um Abbau schädlicher Abfallstoffe, vor allem Nitrit. Wie gesagt mache ich das jedoch nicht so - ihr könnt euch aber mal im Aquaristik-Bereich mit dem Schlagwort "Einfahren" einlesen.

Zum Umsetzen ist es dann sinnvoll, Wasser sukzessive vom Adultbecken in das Aufzuchtbecken einzubringen. Am besten über Tage hinweg, angefangen mit einer ganz kleinen Menge einfach verdunstetes Wasser durch Wasser vom Adultbecken ersetzen, oder auch teilweise Wasserwechsel durchführen - Wasser vom Aufzuchtbecken raus, z.B. zum Blumen gießen verwenden ;), und mit Wasser vom Adultbecken auffüllen. Über die Tage hinweg kann das dann pro Tag immer eine größere Menge Wasser sein - die Temperaturen in den beiden Becken sollte aber ziemlich ident sein. Ich fange mit dem Angleichen meist an, wenn alle Triops das Adultstadium mit der typischen Form erreicht haben. Ist dann der Großteil des Wassers angeglichen, und die Tiere sind groß genug (1,5-2cm), können sie umgesetzt werden. Ich gebe dazu das kleine Becken in das Große und kippe es langsam um, damit die Tiere selbst ins neue Becken schwimmen können.

Noch eine Anmerkung: Ich stelle ja wie gesagt das große Becken immer erst auf, wenn ich zum Umsetzen bereit bin. Ich gewöhne die Tiere aber bereits vorher an Leitungswasser, welches ich danach auch im Adultbecken verwende, so sind sie schon gut vorbereitet, ohne dass das große Becken bereits stehen muss.

Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass dieses Hobby oft wie eine Wissenschaft beschrieben wird. 😅 Mit der Erfahrung habe ich jedoch bemerkt, dass die Triops widerstandsfähiger sind, als man vielleicht denken möchte. 🙂 Also bloß nicht einschüchtern lassen und probieren geht über studieren. 😋

LG Michael


   
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(@lexxa)
Active Member
Beigetreten: Vor 6 Monaten
Beiträge: 4
Themenstarter  

@admin ja, danke - wie gesagt hab ich die Anleitung studiert, was von Wasserwechsel gelesen und mich gefragt, wozu. Draußen in der Pfütze passiert sowas ja auch nicht, höchstens regnet es mal rein.

Auch das Entfernen des Detritus nach spätestens einer Woche habe ich ignoriert, weil die Tiere den fressen und das mitgelieferte Futter noch kaum annehmen. Inzwischen ist kaum was übrig, ich habe ein halbes Löffelchen Erde aus dem Garten dazu getan, die ist feinsandig und dunkel. Die Triops haben begonnen drin zu wühlen, und die Feenkrebse haben sie wohl gefressen (ihr Verdauungsorgan ist jetzt schwarz).Meine Hoffnung ist, dass die Erde neues Futter enthält. Das Regentonnenwasser war mal grün, ist wohl zu kalt und dunkel jetzt. Aber erstmal soll die Erde ein paar Tage da sein - nicht zu viel Neues auf einmal.

Man sieht übrigens sehr schön am Verdauungsorgan, welches Individuum lieber Detritus oder lieber Erde frisst 😅

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 6 Monaten von admin

   
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(@admin)
Mitglied Admin
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 4
 

Der Wasserwechsel im Becken zu Hause macht wie in der Anleitung beschrieben auf jeden Fall Sinn. Die Pfützen, in denen Triops leben, sind im Wasservolumen viel größer und daher auch biochemisch viel stabiler als das sehr kleine Becken zu Hause. Mit dem Wasserwechsel gehst du sicher, dass Abfallstoffe aus dem Wasser entfernt werden, die sonst in Pfützen von dort lebenden Bakterien verstoffwechselt werden. Den Detritus muss man nicht entfernen, wenn er nicht überhand nimmt. Wenn es zu viel ist, kann das Wasser jedoch kippen - das Gleichgewicht gerät außer Kontrolle und es ist entweder zu wenig Sauerstoff im Wasser oder zu viele für Triops giftige Abfallstoffe vorhanden. Solange das Wasser jedoch keinen Fäulnisgeruch aufweist, ist meistens alles ok. 🙂

Wenn die Tiere dann größer sind, wirst du erstaunt sein, wie viel sie fressen. Dann wird der Detritus nicht mehr ausreichen. 😉

Ich achte immer darauf, dass das Futter abwechslungsreich ist. Neben dem typischen, in den Sets enthaltenem Futter (Tropical Supervit Mini Granulat - kann man auch in großer Menge separat kaufen), füttere ich noch Mückenlarven, Welstabletten oder manchmal auch Gemüse zu. 🙂

Und über die filtrierenden Mitbewohner würde ich mir keine zu großen Sorgen machen, ich bin mir sicher, dass ohnehin genügend Schwebestoffe im Becken vorhanden sind, solange die Triops im gleichen Becken leben.


   
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(@lexxa)
Active Member
Beigetreten: Vor 6 Monaten
Beiträge: 4
Themenstarter  

Danke nochmal, dann werde ich demnächst mal wechseln.

Seit einigen Tagen ist das Wasser viel klarer und hat deutlich von der bräunlichen Detritusfarbe verloren. Die filtrierenden Mitbewohner werden auch wieder durchsichtiger, die schwarze Erde von gestern ist fast aufgefressen und zurück bleibt der Sand, der damals immer mal in die Blumenbeete geraten ist als meine Kinder noch den Sandkasten hatten 🤣

Es ist also in jedem Fall ein spannendes Forscherhobby, nicht nur der Tiere wegen 😉

Bin jetzt auf der Suche nach einem gebrauchten Aquarium für schmales Geld. Wer weiß, ob wir eine zweite Runde wagen oder ob ein Zyklus erstmal reicht. Vielleicht wird es ja auch eine Leidenschaft, dann lohnt sich eine größere Investition bestimmt noch.

Geh ich richtig in der Annahme, dass Urzeitkrebse lieber Fläche als Tiefe mögen?


   
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(@admin)
Mitglied Admin
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 4
 

Genau, Grundlfäche ist wichtiger als Höhe! Für die Triops gibt es dann mehr Platz zum Graben und freischwimmende Krebse stoßen sich nicht so häufig an den Wänden des Beckens. 🙂

Such doch mal nach "Faunabox flach" - die finde ich sehr praktisch und kosten nicht die Welt.


   
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